Corona Hilfskampagne im Zentrum für Kinderrechte

80 Familien im Steinbruch von Piduguralla erhalten Hilfe

Kilometerweit erstrecken sich die Kalksteinbrüche von Piduguralla. Das Land dort ist eine Steinwüste, aus der die Türme der circa 1.000 Brennöfen ragen. Die Menschen, die dort leben, arbeiten überwiegend als Tagelöhner in der Kalksteinindustrie. Die meisten von ihnen sind Wanderarbeiter. Aufgrund der Ausgangssperre können sie nur eingeschränkt arbeiten und sitzen nun seit Wochen in ihren Hütten im Steinbruch fest.

Inmitten dieser staubigen, trostlosen Gegend hat CARDS das Zentrum für Kinderrechte (Child Rights Advocacy Centre - CRAC) gebaut. Seit 2004 unterhält CARDS dort die Bala-Hita-Schule für ehemalige Kinderarbeiter*innen. Der Schulunterricht im CRAC eröffnet ihnen einen Ausweg aus Armut und Kinderarbeit. 2013 wurde eine Klasse für Kinder und Jugendliche mit Behinderung einrichtet.

01Corona CRACDerzeit ist die Schule im CRAC verwaist, der Schulhof ist leer, es findet kein Unterricht statt. Herr Satish, Lehrer an der Bala-Hita-Schule und seine Kolleginnen Frau Latha und Frau Shalini machen sich Sorgen um ihre Schüler*innen (Bild 1: 1., 2.+4 v. links). Sie haben sich auf den Weg gemacht, um zu sehen, wie es ihnen geht und den Familien zu helfen. Bei ihren Besuchen erleben sie, wie verzweifelt die Menschen sind. Niemand hat sich bisher dafür interessiert, wie es ihnen geht. Auch die Fabrikbesitzer haben sich nicht darum gekümmert, was aus ihnen wird.

Mary Kanaparthi, die Direktorin von CARDS berichtet

„CARDS hat beschlossen, 80 Familien von Schüler*innen mit Grundnahrungsmitteln wie Reis, Gemüse, Salz, Öl usw. zu versorgen, ebenso mit Seife und anderen Hygieneartikeln.

02Corona Integration

Unsere Lehrkräfte klären die Familien auch über die Verhaltensweisen während der Corona-Krise auf. Unter ihren Lebensbedingungen ist es sehr schwierig auf Hygiene zu achten, Schutzmasken zu tragen und soziale Distanz einzuhalten. Das Elend der Menschen ist unbeschreiblich. Es ist schwierig für sie, auch nur eine Mahlzeit am Tag zu bekommen. Die Menschen sind verzweifelt, ihre Lage wird von Tag zu Tag unerträglicher.“

Ein Lichtblick für die Familien der Tagelöhner

Für Tirupathamma (Bild 1) und ihre Eltern ist der Besuch der Lehrerinnen ein Lichtblick. Auch Akhila (Bild 2) und die Familien all der anderen Schülerinnen und Schüler sind froh über die Hilfe, die sie bekommen.

03Corona Integration

Auch in Sagars Haus machen die Lehrer*innen Station. Sagar ist einer der Schüler aus der Integrations-Klasse (Bild 3 Mitte). Anfangs hatte Sagar Angst, zur Schule zu gehen. Er hat sich aber schnell eingewöhnt, spielt, singt und tanzt mit den anderen Kindern. Er hat Lesen und Schreiben gelernt und ist sehr stolz darauf. In der Bala-Hita-Schule hat er erfahren, dass er ebenso wie alle anderen Kinder dazu gehört.

04Corona Integration Zum Schuljahresbeginn bekommen auch Sagar (Bild 4 vordere Reihe rechts) und seine Freunde neue Schulbücher. Wie man auf Bild 4 sehen kann, freuen sie sich sehr darüber. Der tägliche Schulbesuch und auch die Feiern im Jahresablauf sind zu einem wichtigen Bestandteil ihres Lebens geworden.

Corona hat das alles verändert. Das CRAC ist geschlossen, kein Unterricht, keine Spiele mit den Klassenkameraden. Die Kinder sind verunsichert und verstehen nicht, warum sie nicht mehr in ihre Schule dürfen.

05Corona Integration

Auch Sagars Freund Komera Shouri vermisst die Schule. (Bild 4 hintere Reihe, 2. von rechts, Bild 5 Mitte) 

Die Eltern hoffen sehr, dass die Schule im CRAC bald wieder öffnet und dass sie selbst wieder arbeiten können. Eine andere Möglichkeit als die Arbeit im Steinbruch haben sie nicht.

Schulen bleiben bis August geschlossen

Mary Kanaparthi informiert:„Die Corona-Verordnungen wurde jetzt gelockert, die Regelungen in den einzelnen Bundesländern sind unterschiedlich. Von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens herrscht jedoch im ganzen Land immer noch Ausgangssperre. Im Bundesstaat Andhra Pradesh wurden die Distrikte in grüne, orangefarbene und rote Zonen unterteilt. Guntur befindet sich in der roten Zone, die immer noch vollständig abgeriegelt ist. Geschäfte sind nur stundenweise geöffnet, die Restaurants sind geschlossen.

Die Schulen werden voraussichtlich erst im August wieder geöffnet und nicht nach den Ferien im Juni. Die Prüfungen werden nach hinten verschoben. Wir müssen uns auf eine lange Zeit einstellen, in der die Schule im CRAC und unsere Colleges geschlossen bleiben müssen.

Es ist uns ein großes Anliegen, den Familien in Piduguralla und ihren Kindern zu helfen, in einer Zeit, in der die ganze Gesellschaft von Angst geplagt ist.“

Zu den weiteren Berichten                                Informationen zum CRAC

RANDI-Spendenkampagne für die CARDS-Corona-Hilfe

Mary Kanaparthi dankt RANDI e.V. für die Mittel, die für das CARDS-Nothilfeprogramm zur Verfügung gestellt werden. CARDS wird die 80 Familien der Schülerinnen und Schüler aus dem CRAC weiterhin unterstützten, damit sie diese schwere Zeit überstehen können.

Dafür bittet RANDI e.V. um Spenden. Die Kinder aus Piduguralla und ihre Familien brauchen auch weiterhin unsere Hilfe. Wir wünschen uns sehr, dass sie bald wieder in die Schule gehen können, dass sie wieder lernen, spielen und lachen können.

Spendenkonto Nummer 140 678 708 / IBAN: DE20 6729 2200 0140 6787 08
Volksbank Kraichgau Wiesloch-Sinsheim e.G. / BIC: GENODE61WIE

Bericht Margit Nitsche, Fotos CARDS

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Spenden

Spendenkonto-Nummer 140 678 708
IBAN: DE20 6729 2200 0140 6787 08

Volksbank Kraichgau Wiesloch-Sinsheim e.G.
(BLZ 672 922 00)  BIC: GENODE61WIE


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