Where there is no vision people perish - where there is a vision people flourish
Ohne Visionen gehen Menschen unter - Mit einer Vision blühen Menschen auf
Kleinkreditprogramm für Frauen
20 Jahre sind vergangen, seit Prof. Dr. Ranjan Babu, der Gründer von CARDS, auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung von „RANDI e.V.“[1] seine „Vision 2020“ vorstellte. Kernstück war ein Kleinkreditprogramm für Frauen, ein nachhaltiges Programm zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation der Dalits bis 2020. In diesem Jahr sollten die Erfolge der „Vision 2020“ gefeiert werden. Aber die Corona-Pandemie stellte CARDS stattdessen vor unvorhersehbare Herausforderungen.
Trotzdem: Es ist das Jahr der „Vision 2020“. In der Geschichte von CARDS ist dieses Jahr ein Meilenstein der erfolgreichen Arbeit. Der Auftakt zum Jubiläumsjahr konnte im Februar 2020 noch wie geplant stattfinden und unser Vereinsmitglied Xaver Huber war dabei.
Hoffnung und Zuversicht durch die „Vision 2020“
Xaver Huber berichtet: „Am 12. und 13. Februar fand auf dem Campus der Colleges in Deenapur ein großes Fest statt. Das ganze Gelände war voller fröhlicher Gäste. Bala-Bata-Mütter, DOs[2] und College-Studentinnen hatten elf Stände aufgebaut mit Motiven und Informationen zu den verschiedenen CARDS-Projekten.
Es wurde z.B. dargestellt, wie sich die Situation der Dalit-Familien durch das Kleinkreditprogramm in den Frauenspargruppen nachhaltig zum Positiven verändert hat. Die Frauen konnten durch den Kauf einer Büffelkuh oder die Gründung kleiner Geschäfte das Familieneinkommen sicherstellen. Das ermöglichte wiederum, dass die Kinder zur Schule gehen konnten. Die Bala-Bata-Förderschulen halfen ihnen dabei, die Anforderungen zu bewältigen.
Erfolgreiche Bala-Bata-Förderschulen
2020 ist auch für die Bala-Bata-Förderschulen ein Jubiläumsjahr. Vor 20 Jahren begann der systematische Ausbau, heute ist die Zahl der Bala-Batas auf über 6.000 Schulen angewachsen.
An einem Stand erläuterte eine College-Studentin an zwei Modellen, wie die Bala-Bata-Schulen die Entwicklung der Dörfer vorangebracht haben. Bevor es dort eine Bala Bata gab, besuchten kaum Kinder der Dalits eine Schule. Sie mussten für den Familienunterhalt mitarbeiten oder sie blieben unbeaufsichtigt zuhause. Ihr Leben würde wie das ihrer Eltern und Großeltern verlaufen. Sie würden in Abhängigkeit vom Landbesitzer für geringen Lohn hart auf den Feldern arbeiten.
Doch die Bala Batas brachten einen Umschwung. Kinder erhalten jetzt Unterstützung bei ihrer Schulbildung. Sie werden zum Schulbesuch ermutigt und gefördert. Sie lernen aber auch, wie sie die Situation ihrer Familie verbessern können, etwa indem sie einen Küchengarten anlegen. Die Samen und die Anleitung dafür erhalten sie von CARDS. In den Bala Batas machen die Kinder sich mit ihren DOs auch Gedanken über Probleme in ihrer Gemeinde. Wenn beispielsweise die Stromversorgung ausfällt oder Straßen repariert werden müssen, dann setzen sie sich bei den Behörden dafür ein, dass der Schaden behoben wird.
Die Bala-Bata-Schüler der ersten Jahre haben nun Schule und Studium beendet und sind berufstätig. Die Zukunft ihrer Familien ist gesichert. Viele tausend Jugendliche haben durch die Bala-Bata-Schulen einen Weg aus der Armut in ein besseres Leben gefunden. Sehr viele dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen engagieren sich weiterhin mit Begeisterung für die Bala Batas und für die Entwicklung in ihren Dörfern. Sie tragen damit dazu bei, dass P. Ranjan Babus Vision auch in der Zukunft weiter wirksam bleiben wird.“
Bericht und Fotos Xaver Huber und Margit Nitsche
Damals „Partnerschaft in der Einen Welt – Hilfe zur Selbsthilfe e.V.“
DOs – Development Organizers – die Bala-Bata-Betreuer*innen