Geschichte des Boxberg Homes

Ein Heim für Tsunami-Waisen

Roswitha und Peter Moser aus dem Heidelberger Stadtteil Boxberg haben die Initiative „der Boxberg hilft“ gegründet und so im Südosten Indiens dazu beigetragen, ein neues Zuhause für Waisenkinder zu schaffen.

Am 26. Dezember 2004 sind durch den Tsunami insgesamt 230.000 Menschen gestorben. Tausende von Kindern wurden dadurch zu Waisen. 15 Mädchen und acht Jungen haben in Andhra Pradesh durch die Boxberger Initiative ein neues Zuhause gefunden – sie wohnen im „Boxberg Home“. "Dort gibt es zwei große Räume. Die Küche und die Waschplätze sind draußen, geschlafen wird auf dem Boden. Das ist alles viel bescheidener als bei uns, aber obwohl die Kinder bei der Tsunami-Katastrophe ihre Eltern verloren haben, geht es ihnen dort ganz gut. Sie fühlen sich wie in einer großen Familie und sind glücklich nicht auf der Straße schlafen zu müssen", berichtet Roswitha Moser.

Dabei war der Anfang der Initiative „der Boxberg hilft“ alles andere als einfach. Denn nachdem Peter und Roswitha Moser beschlossen hatten, Waisenkindern zu helfen, haben sie schnell gemerkt, dass das gar nicht so einfach ist. Zu der ersten Veranstaltung zum Beispiel, für die sie 2.000 Flyer verteilt haben, ist fast niemand gekommen. An das Aufgeben haben sie trotzdem nie gedacht. „Wenn man etwas machen will, dann kann man es auch erreichen. Man muss nur an sich glauben“, sagt Roswitha Moser.

Am 17.02.2005 war Rainer Nitsche vom Verein "Partnerschaft in der Einen Welt - Hilfe zur Selbsthilfe e.V." zu Gast, um über die Arbeit dieses Vereins und die Partnerschaft mit CARDS zu berichten. Es war ein sehr interessanter Vortrag, der zu dem Entschluss führte, sich diesem Verein anzuschließen und CARDS beim Bau eines Waisenheims zu unterstützen.

Für den Kauf eines Grundstückes wurden 3.571 € gebraucht. Der Bau eines Hauses sollte 5.357 € kosten. Die Kosten, um ein Kind ein Jahr zu versorgen betragen 80 €. Die Kinder würden zwischen 6 und 14 Jahre alt sein. Während ihres Aufenthaltes gehen sie täglich in öffentliche Schulen. Nach Abschluss der 10. Klasse können sie in die CARDS Colleges übernommen werden.

Bei einem Aktionstag im Mai 2005 begann der Arbeitskreis auf dem Boxberg damit Spenden für dieses Projekt zu sammeln. Seitdem wurden verschiedene Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt. Im Jahr 2005 kamen über 8.000 € Spenden zusammen. Ein Grundstück konnte gekauft und mit dem Bau des Hauses begonnen werden.

Dass das Waisenhaus überhaupt gebaut wurde, haben die Kinder in Indien vor allem den Kindern der Waldparkschule am Boxberg zu verdanken. Denn die haben sich bei Sponsorenläufen die Füße wundgelaufen, um Geld zu sammeln. Für jeden gelaufenen Kilometer haben dann Freunde oder Familie Geld gespendet. Und teilweise mussten die dann richtig tief in die Tasche greifen. Ein Junge lief zum Beispiel 46 Kilometer.

Im Januar 2007 hat eine Reisegruppe des Vereins „Partnerschaft in der Einen Welt – Hilfe zur Selbsthilfe e.V.“ das Boxberg Waisenhaus im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh besucht. Die Kinder waren noch in einem gemieteten Haus untergebracht, solange das neue Haus noch im Bau ist. Beim Besuch war es fast fertig.

Das Boxberg Home für Tsunami Waisen

August 2010 - Minister besucht die Kinder vom Boxberg Home

Seit 6 Jahren sorgt die Initiative „Der Boxberg hilft“ bereits für 23 Kinder, die durch den Tsunami 2004 ihre Eltern verloren haben.
Als Unterstützung für ihre Ausbildung bekommen nun alle Kinder ein Sparbuch. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde den ersten 6 Jugendlichen ihr Sparbuch überreicht. Dazu war eigens der Minister für „Law and Technical Education“ des Bundesstaates Andhra Pradesh (links im Bild) ins Boxberg-Home in Adavuladevi gereist. 7.200 Rupien (etwa 120 €) bilden einen Grundstock der Sparbücher, der nun regelmäßig weiter aufgefüllt werden wird.

Besuch im Boxberg-Home 2009

Rosi Moser berichtet: "Am 26. Februar 2009 fuhren wir zum Boxberg-Home. Im Tsunami Gebiet von damals mit all seinen Verwüstungen ist heute nichts mehr zu erkennen, sehen wir mal vom Trauma, welches viele Menschen heute noch begleitet, und den durch Salzwasser kontaminierten und infolgedessen unfruchtbaren Feldern einmal ab. Dann kam der große Moment, Boxberg-Home in Sicht, ein bewegender Moment für mich.

Die Kinder haben uns eine überwältigende Begrüßung bereitet. Ich wurde geehrt mit 3 Blumenkränzen, einen für die Waldparkschule, einen für die Boxberger/Emmertsgrunder Bürger und einen für mich. Die Kinder sehen gepflegt, sauber und gut genährt aus. Sie waren ein schöner Anblick. Das Haus hat 2 Stockwerke; im oberen schlafen die Jungen, im unteren die Mädchen. Die Küche ist außerhalb des Hauses, ebenso die Toilette und der Waschplatz. Ein Ehepaar, das die Kinder betreut, wohnt ebenfalls im Haus, aber separat.

Die Mauer umgibt das Grundstück und die Pumpe. Eine große Hilfe, denn die Kinder können sich jetzt dort waschen. Das Trinkwasser wird weiterhin geliefert, denn das Pumpwasser ist Salzwasser.

Einige Kinder habe ich von den Fotos, die wir haben, wiedererkannt. Die älteren Jungen waren zwischenzeitlich in staatlichen Internaten unter-gebracht. Sie sind aber wieder ins Boxberg-Home zurückgekehrt, weil es ihnen im Internat nicht gefiel. Sie besuchen jetzt Colleges vor Ort. Zur Erinnerung an die Unterstützung durch die Boxberger Emmertsgrunder Bürger für den Bau der Mauer um das Grundstück durfte ich eine Tafel enthüllen und einen Mangobaum als künftigen Schattenspender am Brunnen pflanzen.

Berichte mit Fotos

Geschichte des Boxberg Homes
Der Boxberg hilft
Aktionen der Waldparkschule
Besuch im Boxberg Home 2007

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