Saatgut für die Küchengärten auch 2021

Die Bala-Bata-Schulen bewähren sich

Seit vielen Jahren betreibt CARDS, die Partnerorganisation des Vereins RANDI e.V. mit Sitz in Sinsheim, Dorfentwicklungshilfe in den ländlichen Regionen des südindischen Bundesstaates Andhra Pradesh. Zielgruppe sind die Dalits, eine Bevölkerungsgruppe am untersten Ende der indischen Gesellschaft. Dabei spielt die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen eine wesentliche Rolle. Für sie hat CARDS vor ca. 20 Jahren das Modell der Bala-Bata-Förderschulen entwickelt. Hier erhalten die Kinder ergänzend zum regulären Schulunterricht Unterstützung beim Lernen. Neben dem Schulstoff werden mit viel Spaß Spiele, Lieder und Tänze gelernt und dabei ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickelt und gefestigt.

Die Schüler*innen erfahren hier zudem Grundlegendes über Themen wie Ernährung, Gesundheit, Hygiene und Weiterbildung, die sie in ihre Familien weitertragen. Die Bala Batas werden von älteren Schülerinnen und Schülern geleitet, die regelmäßig von CARDS für diese Aufgabe trainiert und betreut werden.

Sehr bewährt hat sich die Idee des Anlegens von Küchengärten. Die Kinder erhalten von ihrer Bala Bata Gemüsesaatgut, das sie mit ihren Familien ausbringen. In der Bala Bata lernen sie, wie die Pflanzen gepflegt werden müssen. Es wächst Gemüse heran, das die Ernährungssituation der ganzen Familie erheblich verbessert.

Abhi der Bala-Bata-Aktivist lässt sich nicht entmutigen

Bild1 Abhi

Abhi lebt mit Mutter und Schwester im kleinen Dorf Dondapadhu. Als Grundschüler kam er zur Bala-Bata-Förderschule und ist heute mit 14 Jahren deren Leiter. Abhi hat sich zu einem überzeugten Bala-Bata-Aktivisten entwickelt, der sich am liebsten in Sachen Küchengärten engagiert. Dank seiner Überzeugungskraft und Beratung zeigen sich viele kleine Gemüse-Oasen bei den Häusern der Bala-Bata-Familien.

Als die Corona-Krise über Indien und die Welt kam, machten die Mitarbeiter*innen von CARDS es trotz immenser Widrigkeiten möglich, den Kontakt zu ihren Bala-Bata-Schulen zu halten. Der nahezu totale Lockdown, die Unmöglichkeit zu arbeiten und Geld für das tägliche Überleben zu verdienen, erschwerte den Menschen in den Dörfern ihr auch in Vor-Corona-Zeiten schon beschwerliches Dasein um ein Vielfaches. Mit Lebensmittelpaketen, Hygieneartikeln, medizinischer Hilfe und aufklärenden Informationen machten sie sich auch nach Dondapadhu auf, um ihren Bala-Bata-Familien beizustehen.

Der Lockdown führte auch zur Schließung von Abhis Bala Bata, doch er ließ sich nicht entmutigen. So gut es möglich war, blieb er mit den CARDS-Teams in Kontakt und beteiligte sich an einer Reihe von Aufklärungsaktionen über Covid 19 in Dondapadhu. Selbstständig besuchte er die Familien seiner Bala-Bata-Kinder und erklärte ihnen die Notwendigkeit von häufigem Händewaschen mit Seife und Desinfektionsmitteln, wie man die Masken richtig trägt und man Abstand halten kann.

Die Küchengärten – Hilfe zur Selbsthilfe!

Abhis Lieblingsprojekt „Küchengärten“ gewinnt in dieser Situation eine noch viel größere Bedeutung als vor der Pandemie. Nun sind sie nicht nur Ergänzung der Mahlzeiten, sondern neben den Nothilfepaketen von CARDS und der staatlichen Hilfe eine unbezahlbare Quelle von vitamin- und nährstoffreichen Lebensmitteln. In der Zeit des Lockdowns hat CARDS vermehrt Saatgut an die Bala Batas ausgegeben, als sich eine Gemüseknappheit und extreme Verteuerung auf dem Markt abzuzeichnen begann. Mit seinem Wissen über Anbau und Pflege berät Abhi viele Familien zu ihrem Küchengarten, der ihnen seit vielen Monaten über die Zeiten der Not hinweghilft. Damit trägt er viel dazu bei, dass Menschen ihre Angst vor dem Virus überwinden und trotz allem aktiv werden, anstatt nur wie gelähmt zu verharren.

Auch Bala-Bata-Schülerin Keerthana präsentiert stolz ihre Gemüsepflanzen.

Bild2 Keerthana

„Die gute Vernetzung über die zahlreichen Bala-Bata-Schulen in den ländlichen Regionen hat sich sehr bewährt und viel dazu beigetragen, dass CARDS in dieser schwierigen Zeit auch abgelegene Dörfer mit Hilfsangeboten erreichen konnte. Die engagierte Mithilfe von jungen Freiwilligen wie Abhi ist dabei eine sehr ermutigende Erfahrung“, berichtet Steffi König, 1. Vorsitzende von RANDI e.V.

In der Stadt Guntur, dem Hauptsitz von CARDS, hat sich die Situation seit Juni etwas entspannt. Die Bilder von verzweifelten Menschen vor den Krankenhäusern und die beinah täglichen Nachrichten von CARDS über die chaotisch anmutenden Zustände sind Steffi König unvergesslich: “CARDS hat während dieser schlimmen Zeit täglich 400 Mahlzeiten an Bedürftige verteilt, die in den Straßen auf ein Krankenhausbett, eine Untersuchung oder auf Nachrichten ihrer erkrankten Angehörigen warteten. Das war auch mit der Hilfe von Spenden aus Sinsheim und Leser*innen der RNZ möglich, wofür ich mich ausdrücklich bedanken möchte“, so König. „Auch über die Unterstützung durch das „WIN-WIN-Netzwerk für Firmen und Soziale Projekte“ mit Sitz in Aglasterhausen haben wir uns sehr gefreut.“

„Seit Beginn unserer Partnerschaft 1986 haben wir schon oft erlebt, wie CARDS sich immer neuen Problemen stellt und Lösungen findet“, berichtet Steffi König. „Die Pandemie stellt eine ungeahnte Herausforderung dar, mit Hindernissen, die es vorher so nicht gab. Die Hilfsaktionen und Betreuung der Menschen in den Projekten birgt für die Mitarbeiter*innen auch persönliche Risiken. Trotzdem sind sie unterwegs und tun ihr Möglichstes. Sie verdienen unseren größten Respekt“, so Steffi König.

Der Bericht von Ria Paulus wurde am 14.09.2021 in der Rhein-Neckar-Zeitung veröffentlicht. Fotos CARDS

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RANDI-Spendenkampagne für CARDS und die Corona-Hilfe

RANDI e.V. bittet um Spenden, damit CARDS die Hilfsaktionen weiterführen kann und nachhaltige Projekte wie die Bala-Bata-Förderschulen bestehen bleiben können. „Bitte helfen Sie mit, die finanzielle Grundlage dafür zu sichern“ appelliert Steffi König an die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. „Die Situation erfordert einen langen Atem und jede Spende trägt dazu bei, die wichtige Arbeit von CARDS weiter zu unterstützen.“

Spendenkonto Nummer 140 678 708 / IBAN: DE20 6729 2200 0140 6787 08
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