Das Ende des Kleinkreditprogramm bei CARDS

Kleinkredite in Verantwortung der Spargruppen

Nach einem sehr erfolgreichen Start des Spargruppen-Programms berichtete Prof. Dr. P. Ranjan Babu 2004 erstmals von Schwierigkeiten im Kleinkreditprogramm. Finanzinstitute und auch viele unseriöse NGOs* verteilten in den ländlichen Gebieten große Geldsummen, ohne Beratung und Information über die hohen Zinsen und die Konsequenzen der Rückzahlung. Auch Einzelpersonen ohne Einbindung in eine Spargruppe erhielten Kredite ohne Vorbedingung. Das sprach sich schnell herum. Es war verführerisch, an Geld zu kommen ohne die Verpflichtungen in den Selbsthilfegruppen, die den Frauen ein hohes Engagement abverlangten. Einzelne Frauen verließen die Spargruppen und nahmen die vermeintlichen „Geschenke“ an.

Die Spargruppen-Bewegung wurde dadurch sehr geschwächt und es begann eine verhängnisvolle Entwicklung. Die grausamen Konsequenzen zeigten sich, als die Zinsen fällig wurden. Die Kredite waren häufig für den täglichen Bedarf, für Gesundheitskosten, Konsumgüter, etc. verbraucht worden. Die armen Dalits, die meist als Tagelöhner in der Landwirtschaft arbeiteten, konnten die Kredite nicht zurückzahlen. Kreditunternehmen schickten Geldeintreiber. Schuldner wurden brutal bedrängt, viele in den Selbstmord getrieben. Ranjan Babu berichtete, dass Schuldner geschlagen wurden, dass sie unter Hausarrest gestellt wurden oder unter dem Druck der Finanzinstitute aus Ihren Dörfern flohen. Frauen mussten sich prostituieren um Ihre Schulden zurück zu zahlen.

Die Regierung hat auf diese Eskalation reagiert und sehr strikte Gesetze bezüglich der Mikrokredite erlassen. Die Menschen wurden angewiesen, die Kredite nicht zurückzubezahlen. Die Vergabe von Mikrokrediten wurde beschränkt auf Bank-Institute mit speziellen staatlichen Genehmigungen. Davon war dann auch CARDS betroffen. Die Arbeit mit den Spargruppen musste eingestellt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren schon tragfähige Strukturen geschaffen worden. Viele Spargruppen konnten selbständig weiterarbeiten.

Ein Betrag von 107.760 € war in den verschiedenen Frauengruppen als Kleinkredite vergeben worden und verblieb bei den Spargruppen. Das Geld wird von den Frauen eigenständig verwaltet und als Mikrokredite weiter an Spargruppenmitglieder vergeben.

Spendengelder, die CARDS nicht mehr ausgeben konnte, wurden nach Vorschlägen der Mitgliederversammlung vom 20.03.2011 weiterhin im Sinne der Vision 2020 eingesetzt.

Der Spiegel schreibt am 28.11.2010
„Mikrokredit-Krise Wucherer treiben Tausende Inder in den Ruin“ von Hasnain Kazim
Es war eine große Idee, für die Muhammad Yunus sogar den Nobelpreis erhielt: Mittellose Menschen sollten mit Minikrediten zu Unternehmern werden. Doch jetzt droht dem Modell in Indien der Kollaps. Denn viele Arme gründen mit dem Geld keine Firmen - sie brauchen es fürs nackte Überleben.

Spenden

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(BLZ 672 922 00)  BIC: GENODE61WIE


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