Projekte

Schule für ehemalige Kinderarbeiter*innen

im "Zentrum für Kinderrechte" in Piduguralla

Annual Day18 01 1

Ehemalige Kinderarbeiter, Jungen und Mädchen, bekommen im „Child Rights Advocacy Centre“ (CRAC) eine spezielle Förderung, können schulisches wissen aufbauen und sich an einen regelmäßigen Schulbesuch gewöhnen. Sie werden damit auf den Besuch einer staatlichen Schule vorbereitet. In der Bala-Hita-Schule werden nicht nur die notwendigen Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt. Wichtig ist auch, dass sie lernen, gewaschen, ordentlich gekleidet und regelmäßig zum Unterricht zu kommen. Auch darin drückt sich die Aneignung der eigenen Menschenwürde aus: „Dalit is dignified“.

In der wachsenden Millionenstadt Guntur und Umgebung tauchen immer mehr Mädchen auf, die aus ihren Dörfern und vor den bedrohlichen Zuständen in ihren Familien geflohen sind - vor Armut, Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Oft sind sie noch Kinder unter 10 Jahren, die in den Straßen der Stadt einem gnadenlosen Überlebenskampf ausgesetzt sind. Demütigungen, Missbrauch und  Ausbeutung fügen ihnen körperlich und seelisch schwere Verletzungen zu. Diese Mädchen finden im GIRL-Mädchenheim ein sicheres Zuhause.

"GIRL" steht für:

  • Growing
    behütet aufwachsen - sich entwickeln können
  • Involving
    angenommen sein - in die Gemeinschaft einbezogen werden
  • Rehabilitation
    dazugehören, auch bei Krankheit und Behinderung - gesund werden
  • Learning
    lernen für eine bessere Zukunft

Video: GIRL-Mädchenheim

"GIRL"- Berichte

Der Besuch einer Bala-Bata-Schule

  • verbessert die Chancen der Kinder in den staatlichen Schulen
  • verringert die Zahl der Schulabbrecher
  • wirkt gegen Kinderarbeit
  • hilft den Kreislauf der Armut zu durchbrechen

Es gibt inzwischen über 7.000 Bala-Bata-Schulen, die zum größten Teil durch die Betty-Huber-Stiftung unterstützt werden. In jeder Bala-Bata-Förderschule werden 20 bis 40 Kinder betreut.

Mit 130 € kann eine Bala Bata ein Jahr lang finanziert werden.
Bis zu 40 Kinder werden dadurch gefördert. Selbst kleinere Beträge können viel bewirken.

„RANDI e.V.“ unterstützt 13 Partnerschafts-Bala-Batas mit Hilfe unserer Partnerschule, der Grundschule Aglasterhausen.

Förderschule für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen im Bezirk Kandrika

Bei der Arbeit mit den Bala-Bata-Förderschulen in der Region um Kandrika wurde offensichtlich, dass es auffällig viele Kinder und Jugendliche mit Behinderungen gibt, die keinen Zugang zu Schulbildung oder medizinischer, bzw. therapeutischer Versorgung haben. 2016 schickte CARDS den Projektvorschlag für eine Förderschule in Kandrika. Im August 2017 wurde die „Special School for Disabled Children and Vocational Training Centre” offiziell eingeweiht. Ziel des Projektes ist es, die Kinder und Jugendlichen trotz und mit ihren Behinderungen in allen Bereichen des Lebens zu stärken, ihren Alltag zu erleichtern und sie in jeder Hinsicht in die Gemeinschaft aller zu integrieren. In der Schule können 20 Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden. Zwei Lehrkräfte mit Zusatzausbildung sind für den Unterricht verantwortlich.

Eines der Kinder, das die Sonderklasse künftig besuchen wird, ist der 6-jährige Venkata Krishna.

Venkata Krishnas Großmutter Yegamma erzählt:

“In unserer Familie sind schon immer alle Landarbeiter gewesen. Krishnas Eltern müssen beide den ganzen Tag auf dem Feld arbeiten, deshalb habe ich mich von Anfang an um ihn gekümmert. Seine Eltern sind nie zur Schule gegangen.

Krishnas Geburt war schwierig, es ist nicht alles gut gegangen. Deshalb kann er jetzt weder sitzen, stehen oder laufen und kann sich nur mit einfachen Worten ausdrücken. Krishna hat keine Geschwister. Dabei ist er so gerne mit anderen Kindern zusammen, aber leider konnte er wegen seiner Schwierigkeiten nicht in die Schule gehen. Ich bin sehr glücklich über die neue Schule von CARDS. Dort wird er gefördert und er hat endlich auch Kontakte zu anderen Kindern.

Außerdem erfahren wir von CARDS viele Dinge, über die wir nichts wussten, z.B. bekommen wir Informationen über verschiedene Regierungsprogramme, die meinem Enkel helfen können, ein selbstständigeres Leben zu führen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Neben dem Unterricht wird eine medizinische und therapeutische Betreuung wie Physiotherapie, Logopädie und Beschäftigungstherapie ermöglicht.

Ein wichtiger Teil des Angebotes in der Schule ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Sie werden z.B. über staatliche Hilfsprogramme informiert und erhalten Beratung und Hilfe für das Alltagsleben mit ihren Kindern. Die Eltern werden motiviert, sich untereinander auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und so ihre Gemeinschaft zu stärken.

Am Abend werden in den Räumlichkeiten Schneider- und Nähkurse für junge Frauen und Mütter angeboten.

Kosten

Die Kosten für das Schulgebäude von 4.000 € konnten von RANDI e.V. über Spenden finanziert werden. Weitere 4.000 € wurden für die Einrichtung und den Unterhalt der Schule für ein Jahr an CARDS überwiesen. Der Bedarf für jedes weitere Jahr beträgt ca. 4.000 €.

Beginn in Kandrika

Bereits Anfang der 1980er Jahre erfuhr P. Ranjan Babu durch einen seiner Studenten von den verheerenden Zuständen in dessen Heimatdorf. Das Dorf Kandrika, ca. 95 km westlich von Guntur und im ländlichsten Hinterland gelegen, war geprägt von anhaltenden Dürreperioden und einer strengen Praxis der Unberührbarkeit.

Die Dalits des Dorfes besaßen hier sogar eigenes Land, noch von den ehemaligen Kolonialherren übereignet. Sie mussten jedoch auf den Feldern der „hochkastigen“ Landlords schuften, es bebauen und bewässern. Ihr eigenes Land lag brach und in ihrer Gemeinschaft herrschte tiefste Armut.

Ranjan Babu initiierte mit seiner damals jungen Organisation CARDS ein Dürre-Hilfsprogramm, sie bohrten Brunnen, bauten Zisternen und unterstützten die Dalits mit landwirtschaftlichen Gerätschaften. Die Menschen wurden befähigt, ihre eigenen Ressourcen zu entwickeln und zu nutzen, auch damals schon mit der Unterstützung aus Deutschland.

Ein Versammlungshaus wurde gebaut, Gemeinschaftsgefühl und Selbstbewusstsein erwachten.

Das Dorf Kandrika ist für CARDS und für Vereinsmitglieder, die in den frühen Jahren unseres Vereins nach Indien gereist sind, bis heute beispielhaft mit dem Erfolg der nachhaltigen Arbeitsweise von CARDS verbunden.

Bildung und Ausbildung eröffnen neue Wege für die Dalits

1984 eröffnete CARDS das „Rural Christian Junior College“ in Deenapur/Phirangipuram mit 14 Studenten.
2018 besuchten 396 Student*innen dieses erste von heute vier Colleges, die von CARDS betrieben werden.

In diesen Colleges erhalten insgesamt rund 900 Student*innen Bildung und Ausbildung, die ihnen das Fundament für eine gesicherte Existenz bietet und damit die Möglichkeit zu einem selbstbestimmten Leben.

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Spenden

Spendenkonto-Nummer 140 678 708
IBAN: DE20 6729 2200 0140 6787 08

Volksbank Kraichgau Wiesloch-Sinsheim e.G.
(BLZ 672 922 00)  BIC: GENODE61WIE


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