Schule - Kindergarten - Theaterspaß

04.06.2019

Grafeneckschule Helmstadt - Action mit Schüler*innen

Schule HPDie 3. Klasse der Grafeneckschule hat Großes vor. Im Juli ist an der Schule die Aufführung eines Musicals geplant. Jede Klasse sucht sich ein Land für eine Weltreise aus. Die 3. Klasse hat Indien als Reiseziel gewählt. Da kam der Besuch der indischen Gruppe gerade recht um ein indisches Lied und einen Tanz zu lernen - natürlich das Randi-Lied und den Randi-Tanz!

Im Vorfeld hatte sich die Klasse bereits mit Indien und mit dem Thema Kinderarbeit beschäftigt. Margit Nitsche war zu Besuch und hat einen echten indischen Korb mitgebracht, in dem in indischen Steinbrüchen die zerkleinerten Kalksteine transportiert werden. Jedes Kind konnte selbst ausprobieren, den Korb, gefüllt mit Steinen, eine kleine Strecke auf dem Kopf zu transportieren. Unvorstellbar, dass die indischen Kinderarbeiter*innen das stundenlang in Staub und Hitze aushalten müssen.

SchuleBodytheatreDas Spiel der indischen Gruppe führte deutlich vor Augen, wie es in einem indischen Steinbruch zugeht. Eine Familie zieht mit all ihren Habseligkeiten aus ihrem Heimatdorf weg und sucht in den Steinbrüchen von Piduguralla Arbeit. Auch die Tochter, die viel lieber in die Schule gehen würde, muss mit zum Steinbruch. Die hoffnungslose Lage der Familie wandelt sich, als eine Mitarbeiterin von CARDS auf die Schule für ehemalige Kinderarbeiter*innen im Zentrum für Kinderrechte (CRAC) aufmerksam macht. Link zur vollständigen Geschichte.

Ein Schüler fragte die Inder*innen: „Habt ihr auch im Steinbruch arbeiten müssen?“ Joseph musste als Kind im Steinbruch arbeiten. Deshalb konnte  er nicht in die Schule gehen. Heute lernt er mit seinem Cousin, der zur Schule geht. Er setzt sich bei den Hausaufgaben neben ihn und lernt mit ihm.

Gut, dass es jetzt die Schule im CRAC gibt und dass es für das Mädchen ein gutes Ende gab. Lied und Tanz zum Abschluss des Stückes leiteten zur Probe über und Action war angesagt. Das Randi-Lied auf Telugu klappte schon sehr gut. Bis zur Aufführung wird auch der Tanz perfekt sitzen. Zur Erinnerung und als authentisches Requisit für die Schulaufführung überreichte die Gruppe der Klasse eine indische Trommel mit den Unterschriften aller Inder*innen.

Natürlich wollen die Kinder beim Musical auch passend gekleidet sein. Mädchen und Jungs ließen sich von den Inder*innen entsprechend ausstaffieren. Wie viel Spaß alle dabei hatten, kann man auf dem Klassenfoto mit den indischen Gästen sehen.

Nach der Pause zeigten die Schüler*innen in ihrem Klassenzimmer, was gerade im Unterricht aktuell ist, natürlich auch was sie zum Thema Indien gearbeitet hatten. Die Kinder hatten auch viele Fragen, z.B. „Was für Spiele spielt ihr?“ „Spielt ihr auch Fußball?“. Fußball eher nicht, aber Kricket und Kabaddi. „Kabaddi? Wie geht das denn?“ Bevor es lange Erklärungen gab, machten sie es vor. „Kabaddi Kabaddi Kabaddi Kabaddi“ rufend versuchten sie sich gegenseitig abzuschlagen. So geht’s.

Es machte der indischen Gruppe sichtlich Spaß und sie zeigte ein Spiel nach dem anderen. Die Schüler*innen schauten fasziniert zu. Bei manchen Spielen entdeckten sie Ähnlichkeiten zu ihren eigenen Spielen. Am Ende des Vormittags fiel allen der Abschied schwer.

Beim Mittagessen in der Schulküche der Grafeneckschule fragte Pushpa, warum es nach dem Essen immer einen Nachtisch gibt. Nein, es hat keine gesundheitlichen Gründe, den Nachtisch gibt es einfach weil es schmeckt.

Kindergarten Helmstadt - auf der grünen Wiese

Nach einer erholsamen Ruhepause machte sich die indische Gruppe zu Fuß auf den Weg in den Kindergarten, wo Kinder, Eltern und Erzieherinnen schon gespannt auf die angekündigten „echten Inderinnen und Inder“ warteten.

Kiga HPAuf der Wiese unter schattigen Bäumen war alles liebevoll vorbereitet für einen deutsch-indischen Nachmittag. Die Kinder und ihre Eltern hatten sich unter den Bäumen auf der Wiese niedergelassen. Die indischen Gäste wurden von der Kindergartenleiterin Jutta Keim mit Blütenketten aus Krepppapier in den deutschen Farben herzlich begrüßt und fühlten sich gleich sehr wohl. Auch an ein Geschenk hatten die Erzieherinnen gedacht, praktischerweise erhielten die Gäste eine Kiste voller Gemüse, verzehrbares Anschauungsmaterial welche Gemüsesorten es bei uns gibt. Die Inder*innen revanchierten sich mit einem bemalten Tuch, das sie aus Indien mitgebracht hatten.

Mit dem Randi-Song startete das Programm. Die Kinder hatten auch einen Chor zusammengestellt und mit Keybord-Begleitung durch Volker Steiger sangen sie zur Freude der Inder*innen fröhliche Kinderlieder.

Wie es in Indien zugeht, zeigte die Gruppe in kleinen Spielszenen. Ein indischer Zug und ein indischer Bus ratterten über die Wiese. Ein indischer Bauer bestellte sein Feld mit einem Ochsengespann. Die Ochsen machten sich gleich über die Gemüsekiste her.

Nach einem letzten Tanz gab es ein Picknick mit Getränken und selbstgebackenen Keksen. Fröhlich verabschiedeten sich danach die Kinder mit ihren Eltern und Jutta Keim zeigte der Gruppe den Kindergarten. Die Inder*innen waren begeistert, als sie die Bilder von indischen Tieren und indisch gekleideten Menschen, die die Kinder gemalt hatten, an den Wänden sahen. Sie staunten über die gut ausgestatteten Gruppenräume, die kleinen Waschbecken und Toiletten. Dieser schöne Nachmittag wird allen in guter Erinnerung bleiben.

Theaterworkshop mit der Theatergruppe „Geistliche Spielleut“ in Dühren

Den Abend verbrachte die Gruppe bei einem deutsch-indischen Theaterworkshop in Dühren. Schon 2015 hatten die „Geistlichen Spielleut“ eine indische Kulturgruppe zu Gast und freuten sich auf den Spaß wieder zusammen zu spielen. Langeweile hatte keine Chance an dem Abend. Auf Deutsch und in Telugu – man verstand sich hervorragend. Deutsche Namen – indische Namen – wie spricht man das aus, wie soll man sich das merken? Spielerisch gelingt das leicht und lustig. Auch beim Bewegungsmemory-Wettstreit gab es viel zu Lachen.

Bericht und Fotos Margit Nitsche

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