Im Schatten der weltweiten Corona-Krise

Unterwegs mit den Hilfe-Teams der CARDS-Corona-Kampagne

Als Antwort auf die katastrophale Lage hat CARDS Hilfe-Teams für den mobilen Einsatz eingerichtet. Je nach Hilfsaktivität werden die Teams in den einzelnen Dörfern mit drei bis fünf Personen zusammengestellt. Etwa 190 regionale und überregionale Koordinatoren der Bala-Bata-Förderschulen sind momentan in Andhra-Pradesh und Telangana im Einsatz. Sie erfassen die Situation in den Dörfern, in denen sie für die Bala Batas zuständig sind. Von ihnen erfährt CARDS direkt, was gebraucht wird. Auch in den Slums von Guntur sind Teams unterwegs.

Wanderarbeiter in Guntur gestrandet

01MigrantenIn diesem Slum fand das CARDS-Team 40 Familien, die an dem Platz, wo sie ihre Hütten aufgebaut haben, unter Quarantäne stehen. Es sind Fischerfamilien von der indischen Ostküste. Sie mussten ihre Dörfer verlassen, um irgendwo Arbeit zu finden. Auch einige indigene Familien sind hier gestrandet. Durch die Anti-Corona-Maßnahmen sitzen sie in ihren Hütten fest, ohne Zugang zu frischem Wasser, ohne Einkommen. Die Situation der Familien ist verzweifelt, da ihr Verdienst vom Tageslohn abhängt und sie jetzt fern von zuhause keine Arbeit mehr haben.

02MigrantenDie Mitarbeiter von CARDS haben Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Gebrauchs verteilt. Diese Hilfe ermöglicht es ihnen, die nächsten Tage zu überstehen.

Die Regierung hat 1.000 Rupien für jede Familie, die unter dem Existenzminimum lebt, zur Verfügung gestellt. Gerade bei den Wanderarbeitern kommt dieses Geld häufig nicht an, denn wenn die Gelder verteilt werden, sind sie nicht zuhause. Die CARDS-Teams fragen nach, ob sie Unterstützung erhalten haben, falls nicht, informieren sie die zuständigen Regierungsvertreter, damit auch diese Familien berücksichtigt werden.

Frank Viswananth, unser Ansprechpartner bei CARDS, berichtet

„Je länger die Ausgangssperre dauert, desto schlimmer wird die Lage. Besonders für die Tagelöhner und die Obdachlosen ist eine harte Zeit angebrochen. Wir versuchen, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Insbesondere alte Menschen, Witwen, Behinderte, sehr arme Familien und Obdachlose konnten wir mit Reis und Gemüse unterstützen. Die Menschen, die ohnehin schon in Armut leben, haben jetzt gar nichts mehr. Sie können sich und ihre Kinder nicht mehr ernähren. Ihnen zu helfen ist unser vorrangiges Ziel. Allen Menschen in Not zu helfen, übersteigt unsere Möglichkeiten. Wir tun, was wir können und geben unser Bestes.

Für die Aufnahme von Hilfsmaßnahmen hat CARDS von der Regierung Passierscheine bekommen, die es unseren Teams erlaubt, sich frei zu bewegen. Sie begegnen vielen Familien, die sich kaum ein Essen am Tag leisten können. Die Menschen sind glücklich über jede Hilfe, die wir geben können, denn sie sind dringend darauf angewiesen.

Wichtig ist auch, über die Corona-Pandemie aufzuklären und Missverständnisse und Gerüchte richtigzustellen. Es muss ein Bewusstsein geschaffen werden, was soziale und physische Distanz bedeutet. Inder sind es nicht gewohnt, Abstand zu halten. Die Menschen leben auf engstem Raum zusammen, besonders die armen Familien. Es ist wirklich auch eine schwierige Aufgabe zu erklären, warum Masken getragen werden sollen und warum häufiges Händewaschen wichtig ist. Besonders für die indigene Bevölkerung auf dem Land, vor allem in abgelegenen Dörfern, ist dies alles schwer zu verstehen und auch schwer umzusetzen.“

CARDS-Team in einer Yanadi-Siedlung 

01YanadiGnana Joseph und Nageswara Rao (Foto: 1. + 4. von links), gehören zu einem der lokalen CARDS-Teams. Über eine staubige Straße haben sie eine kleine, sehr abgelegene Siedlung der Yanadi Tribes (Indigene) erreicht. Insgesamt 9 Familien leben hier. Die Männer und Frauen arbeiten als Tagelöhner in der Landwirtschaft. Viel Arbeit gibt es hier auch in normalen Zeiten nicht, doch jetzt brechen alle Verdienstmöglichkeiten weg. Zu all dem sorgen ungewöhnliche, starke Regenfälle außerhalb der Saison für Ernteausfälle. Die Menschen sind dieser Situation völlig ausgeliefert und können nur darauf warten, dass jemand kommt und ihnen in ihrer Not hilft. Besonders schlecht geht es den schwangeren Frauen und den Kleinkindern, die oft unterernährt und anfällig für Krankheiten sind.

Die Dorfbewohner*innen nehmen die Hilfe dankbar entgegen. Mitte: Herr Koteswara Rao und Frau Subamma, rechts: Herr Srinu und Frau Venkayamma.

02YanadiDie CARDS-Mitarbeiter und die freiwilligen Helfer sind erschüttert über die vielen persönlichen Katastrophen, die sich im Schatten der großen weltweiten Corona-Krise abspielen. Sie meinen, dass alle Regierungen der Welt sich dafür einsetzen sollten, dass bei einer solchen Pandemie die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Für besonders wichtig halten sie den Ausbau des öffentlichen Gesundheitswesens, damit auch die Dalits und Adivasi-Bevölkerung Zugang zu einer guten Versorgung erhalten. Dafür müssten viel mehr Mittel eingesetzt werden.

Gnana Joseph und Nageswara Rao sind froh, dass CARDS hilft und dass sie sich an der Corona-Kampagne beteiligen können. Sie wissen, dass es noch viel zu tun gibt.

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RANDI-Spendenkampagne für die CARDS-Corona-Hilfe

Steffi König, 1. Vorsitzende von RANDI e.V., ruft dazu auf, die Spendenkampagne zu unterstützen:

„Wir sind sehr froh, dass wir mit CARDS einen kompetenten und zuverlässigen Partner haben. Die Mitarbeiter*innen bei CARDS sind sehr motiviert. Zusammen mit zahlreichen freiwilligen Helfer*innen tragen sie dazu bei, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie wirklich dringend gebraucht wird.

Unseren Katastrophenfonds haben wir in diesem Jahr zunächst auf 10.000 € erhöht. Um den Menschen in dieser Krisenzeit helfen zu können, brauchen RANDI und CARDS dringend weitere Unterstützung. Auch jeder kleine Betrag hilft mit, dass Menschen mit dem Notwendigsten versorgt werden können.“

Spendenkonto Nummer 140 678 708 / IBAN: DE20 6729 2200 0140 6787 08
Volksbank Kraichgau Wiesloch-Sinsheim e.G. / BIC: GENODE61WIE

Bericht Margit Nitsche + CARDS, Fotos CARDS

Spenden

Spendenkonto-Nummer 140 678 708
IBAN: DE20 6729 2200 0140 6787 08

Volksbank Kraichgau Wiesloch-Sinsheim e.G.
(BLZ 672 922 00)  BIC: GENODE61WIE


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